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Der TuS Quelle zieht von dannen und weist die Konkurrenz in die Schranken

Von 18. November 2019Fußball6 min Lesezeit

„Ich bin richtig stolz auf euch. Das war ein deutliches Ausrufezeichen!“, lobt Trainer Björn Heinemann seine Mannschaft und das nicht nur für den gestrigen Sieg über den engsten Verfolger SC Halle, sondern auch für eine herausragende Hinserie. Kaum hat der Quelle Coach ausgesprochen, stimmt Torhüter Patrick Ciupek die obligatorische „Humba“ zum Feiern der Herbstmeisterschaft an. Mit nun mehr 12 Punkten Abstand auf den Tabellenzweiten findet sich der TuS Quelle am Platz an der Sonne wieder.

Das Duell der beiden Tabellennachbarn begann wild. Die Gäste aus Halle zeigten von Anfang an, dass sie hier alles geben werden, um etwas Zählbares mitzunehmen. Die Queller Abwehr wurde früh angelaufen, sodass in den Anfangsminuten kaum ein Spielfluss entstand. Das zum Teil übermotivierte Engagement wurde anschließend mit der ersten Gelben-Karte für den SC Halle quittiert. Zudem fanden die Angriffsbemühungen der Lindenstädter an der stabilen Queller Abwehr ein jähes Ende. Der TuS Quelle kam nach drei Ecken zu seinen ersten Möglichkeiten, blieb jedoch zu unentschlossen, um wirklich gefährlich zu werden. Dann hatte Ruben Westphal die Führung auf dem Fuß. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte schickte Sebastian Herrmann den Flügelspieler auf die Reise. In Bedrängung schafft er es den Ball an dem herausstürmenden Torhüter vorbeizulegen, allerdings klatschte der Ball vom Pfosten wieder ins Spielfeld zurück. Auch der nachlaufende Jonas Biermann verpasste den Abpraller um Haaresbreite, sodass es mit 0:0 in die Schlussviertelstunde ging.

Das Spiel wurde härter. Beide Mannschaften zeigten Präsenz in den Zweikämpfen, doch von der aufkeimenden Hektik, ließ sich der erfahrene Schiedsrichter Panhorst nicht anstecken. Dennoch kam es zu mehreren strittigen Szenen, in denen sich vor allem die Lindenstädter benachteiligt fühlten. Der TuS ging nun zielstrebiger zu Werke, bekam aber einen Handelfmeter nicht zugesprochen. Immer wieder schafften sie sich im Anschluss Räume auf der Außenbahn, aber der SC Halle schaffte es wiederum die anschließenden Abschlüsse zu entschärfen. Kurz vor der Halbzeit konnte Jonas Biermann den über Links startenden Alexander Kropp freispielen. Entschlossen zog er die Kugel auf den ersten Pfosten, wo sich der heranstürmende Sebastian Herrmann positionierte, um den Ball zur 1:0-Führung (43.) in die Maschen zu schieben. Halle wirkte geknickt und schlug den Ball anschließend nach vorne, was sich am Ende als sehenswerte Vorlage entpuppen sollte. SC Stürmer Cem Kalkan gelang es den Ball sauber zu verarbeiten und erzielte noch vor dem Pausenpfiff den 1:1-Ausgleichstreffer(45.).

Nach der Halbzeit kam zunächst der SC Halle zu Möglichkeiten, blieb dabei allerdings erfolglos. In die aufkeimende Druckphase der Gäste setzte Quelles Goalgetter Herrmann seinen zweiten Treffer zur erneuten Führung. Nach einer Ecke von Alexander Kropp gelang es der Haller Abwehr nicht, den Ball entscheidend zu klären. Da wo ein Stürmer dann zu stehen hat, fand sich Herrmann wieder, der den Ball mit Übersicht über die Linie brachte. Die wütenden Angriffe des SC Halle wurden anschließend von der solide auftretenden Queller Abwehrmannschaft egalisiert. Immer wieder räumten Romberg, Schoebel und Co. souverän ab. Nach einer weiteren Ecke war es abermals Herrmann, der mit seiner Mannschaft zum Jubeln zur Eckfahne lief. Zuvor schlug sein alter Bekannter Kropp eine Ecke von der rechten Seite scharf auf den kurzen Pfosten, wo sich Herrmann löste und zur 3:1-Führung einköpft.

Damit schien der SC Halle besiegt. Vor allem weil die Queller auf ein weiteres Tor drängten. So hätte um ein Haar der eingewechselte Michel Baining mit seinem ersten Ballkontakt auf 4:1 erhöht, jedoch war es wiedermal der Pfosten, der den Ball ins Spielfeld zurück brachte und damit das entscheidende Tor verhinderte. Auch ein Freistoß von Baining nur kurze Zeit später wollte den Weg ins Tor nicht finden. Merklich ließen die Kräfte der Queller nach und der SC Halle mobilisierten seine letzten Körner.

Zunächst zielte Dennis Schmidt etwas zu hoch, dann wurde Cem Kalkan wieder in Szene gesetzt, der sein Können wieder unter Beweis stellte. Nach einer Flanke von der rechten Seite konnte er den Ball kontrollieren und schob den Ball gegen die Laufrichtung des Queller Torhüters zum 3:2-Anschlusstreffer(75.) ins Eck. Auf der Gegenseite kam Jan Benczedi noch einmal zu einer guten Möglichkeit (78.), ehe der SC Halle seinen finalen Sturmlauf begann. Für die klaren Möglichkeiten fehlte den Gästen beim letzten Pass jedoch die nötige Präzision, sodass die Queller Abwehr immer wieder rechtzeitig zur Stelle sein konnte. In der 80. Spielminute hatte Kalkan den Ausgleich auf dem Kopf, aber auch hier konnte er den Kopfball nicht platziert genug setzen, um Quelles Torwart Patrick Ciupek zu überwinden.

Anschließend gelang es dem TuS Quelle die Lindenstädter vom eigenen Tor wegzuhalten. Geschlossen stellten sie sich den wütenden Angriffen entgegen und brachten die Führung über die Zeit. Nach dem Spiel sprach Halles Trainer Murat Belen über ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem sich niemand hätte beschweren können, wenn sich beide Mannschaften die Punkte teilen. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten, wobei sich die Queller in der Summe mehr Chancen herausspielen konnten. Damit ist der Sieg wegen der engen letzten Minuten vielleicht glücklich, aber aufgrund des klaren Chancenplus vollkommen verdient.

Schlussendlich sah sich der TuS Quelle dem stärksten Konkurrenten dieser Spielzeit gegenüber und wies auch diesen in die Schranken. Damit verzeichnen die Queller einen bemerkenswerten 12-Punktevorsprung zum zweitplatzierten Halle. Verdienterweise feierte die Mannschaft die Herbstmeisterschaft mit den beeindruckenden Zahlen von 14 Siegen und 1 Unentschieden, sowie einem Torverhältnis von 83:15.